Montag, 20. April 2015

... und dann wurde ich erleuchtet

Nach dem Frühstück besuchten wir mal die Lounge auf dem Dach des Hotels. Dort stehen jede Menge Liegen, Sessel und Stühle. Zum totalen Entspannen steht ein Whirl-Pool bereit, den hatte aber noch niemand aus dem Winterschlaf befreit. Der Blick von dort oben in die Umgebung ist sehr gut, aber man sieht leider auch, welche Bausünden hier begangen wurden.


Chillen auf dem Dach, das brauchen wir nicht. Wir wollten ja auch nur mal gucken. Auf dem Plan für heute standen Kloster. Am besten solche, die auf einem hohen Berg stehen - der Aussicht wegen. Damit kann Mallorca bestens dienen, da gibt es so einige.

Leider werden die Fahrradfahrer auf der Insel immer mehr und haben ihre eigenen Verkehrsregeln. Man muss schon sehr vorsichtig fahren, und deren Dummheit mit einkalkulieren. Und tatsächlich hätten wir bald so ein Exemplar auf der Motohaube kleben gehabt. Er meinte eine Kurve schneiden zu müssen und fuhr auf unserer Fahrbahn. Bei normaler Geschwindigkeit hätte er die Abfahrt im weissen Auto mit blauer Mütze fortgeführt. Wenn dann so ein Pulk Radfahrer irgendwo auftaucht, ist es gleich laut und unruhig. Wahrscheinlich ist der Fahrtwind immer so stark, dass sie sich auch bei Pausen anschreien müssen. Rücksichtnahme kennen sie nicht, die bringen uns manchmal regelrecht zur Raserei. Aber genug gejammert.

Zuerst besuchten wir das Santuari de Bon Any in der Nähe von Petra. Das Kloster liegt auf 317 Meter Höhe und hat eine wunderschöne Kapelle. Über einen weiten Aufgang steigt man zu ihr hoch. Neben dem Eingang steht ein Brunnen, der noch in Betrieb ist und frisches Quellwasser bietet.


Die Kapelle selbst ist schön ausgestattet. Das Besondere ist eine Grottenkrippe, die auf der linken Seite zu finden ist. Bunte Fenster auf beiden Seiten des Baus sorgen bei Sonnenschein für bunte Lichtspiele auf dem Boden. Und wie ich mich so umgucke, habe ich plötzlich eine Erleuchtung.


Was das jetzt für mich bedeutet? Keine Ahnung, aber die Aussicht von dort oben ist begeisternd. Die gesamte Serra de Tramuntana kann man von Süden bis Norden sehen. Auf der anderen Seite liegt hinter der Tiefebene Es Pla die Serra Llevant. Und inmitten des Jahreszeit bedingten weiten Grüns sieht man deutlich die Dörfer in der Sonne.


Als wir uns satt gesehen hatten ging es bergab und über Vilafranca und Montuiri nach Randa. Auf dem dortigen Berg Puig de Randa liegen drei Klöster. Ganz oben das grösste und bekannteste, das Santuari de Nostra Senora de Cura. Von dort hat man auch eine fantastische Aussicht, denn der Berg ist 540 Meter hoch. Nach Südwesten sieht man die weite Bucht von Palma, in deren Mitte deutlich Palma zu erkennen ist. Die ankommenden Flugzeuge kann man beobachten, wenn sie von Norden den Flughafen anvisieren und bald auf der Landebahn aufsetzen.


Bei einem Milchkaffee und einer Ensaimada sammelten wir neue Kräfte. Die brauchten wir auch, denn nun wollten wir wieder zurück zum Hotel. Das gelang uns ganz gut, denn wir waren ja ausgeruht. In Llucmayor kauften wir Brot, Käse und Oliven, die wir auf dem Balkon verspeisten. Dabei lernten wir unser neuen Zimmernachbarn kennen. Hier ist ja ein ständiges Kommen und Gehen. Und wie wir gerade beim allerbesten Ausruhen sind, ist schon wieder Essenszeit. Man kommt hier zu nichts.

Das Essen war wie immer schmackhaft und nahrreich. Danach hatten wir noch eine Weile Zeit, bis es in die Hotelbar ging, um die Abendunterhaltung zu geniessen. Ein Sänger/ Gittarist, den wir schon vom vorigen Montag kannten, spielte wieder gut auf. Der Saal füllte sich und es wurde auch getanzt. Ein britisches Paar bereitete viel Spass und wir rätselten, ob er wohl früher mit Monty Python aufgetreten ist. Sie war in den 60ern sicher ein heisses Teil und hat bestimmt so manches ausprobiert. Heute haben wir jedenfalls viel Spass mit den beiden gehabt. Als die Musik zuende war, beenedeten auch wir einen schönen Tag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen