Samstag, 5. Juli 2014

Von Flachmännern und Saubermachern

So schnell gehen zwei Wochen um. Kaum ist man losgefahren, steht der Wagen schon wieder zuhause vor der Garage. Und jetzt kommt die undankbarste Aufgabe (neben Koffer auspacken, alles dahin räumen wo es hingehört, u.s.w): den letzten Tag im Reisetagebuch verewigen. Der Tag ist zwar wirklich ein Reisetag, weil man ja von da nach hier fährt, aber sechs Stunden auf der Autobahn bieten nicht viel Spannendes zu erzählen.

Ehe wir auf der Autobahn waren, haben wir noch ein paar Flachmänner gesehen. Das sind ehemals lebendige Tiere, die die Geschwindigkeit von Autos unterschätz haben - schade. Ein paar Krähen spielten Tatortreiniger und schlugen sich den Bauch voll. Des Einen Pech, des Anderen Glück. Bis wir bei Rostock auf die Autobahn fuhren, zog es sich ganz schön. In Warnemünde und in Ribnitz-Damgarten waren Grossveranstaltungen, und die Urlauber aus den südlicheren Gefilden wollten in die andere Richtung. Stau und qualvolles Schleichen von Ampel zu Ampel. Doch auch das überstanden wir nahezu unbeeindruckt, denn wir konnten ja doch nichts dran ändern.Nach zwei Stunden die erste Pause, den Rest rutschten wir in einem durch. Um 17:00 Uhr waren wir zuhause, gerade rechtzeitig zum Fussball.

Das war unser Hochzeitstag-/ Geburtstagsurlaub 2014, wir haben es sehr genossen. Wer allerdings meint, den bekommt man für



der hat sich getäuscht. Ich hoffe, dass Euch mein Tagebuch zu dieser Reise gefallen und ein bisschen Freude bereitet hat. Ich muss mich jetzt erst einmal erholen.

Bis bald
Euer Scarf

Freitag, 4. Juli 2014

Was sind wir heute unabhängig

Während in den USA der Unabhängigkeitstag gefeiert wurde, zelebrierten wir unseren letzten Zingst-Tag. Morgen geht es ja wieder nachhause. Gerade jetzt, wo wir uns so richtig eingelebt haben. Na ja, müssen wir halt noch einmal wiederkommen.

Nach dem Frühstück fingen wir mit den ersten Aufräumarbeiten an. Das war aber auch nötig, es sah aus wie in einer Bärenhöhle nach dem Winterschlaf. Nein, natürlich nicht. Aber aufräumen mussten wir die Bude bevor wir abreisten. So packten wir das bisschen Leergut zusammen und machten uns von dem Pfandgeld eine tolle Zeit im Hafen. Dort war wieder eine angenehme Athmosphäre, ein leichter Wind ging und es liess sich im Schatten wunderbar aushalten. Beim Italiener, der ein Türke ist, kauften wir uns ein Eis und waren verblüfft, wie wenig Farbstoffe und Geschmacksverstärker ausmachen können. Es war einfach unlecker. Aber bevor das alle wissen, ist der Sommer rum und der Türke hat die Taschen voll.

Nachdem wir uns vom Ausruhen ausgeruht hatten, liefen wir wieder zur Wohnung und packten die meisten Sachen in die Koffer. Das heisst, meine Begleiter taten das - Fine und ich guckten vom Tribünenplatz auf der Couch zu. Der Plan war, nachmittags zum Strand zu gehen und noch einmal den Sand auszuprobieren. Aber die Sonne war so unbarmherzig, dass das dem Chauffeur überhaupt nicht gut getan hätte. Also bauten wir den Sonnenschirm auf dem Balkon auf und verbrachten den Nachmittag dort. Zwischendurch gab es Kaffee und Kuchen, dann war es auch schon soweit, sich auf das Fussballspiel gegen Frankreich einzustimmen. Ich zog fix mein Trikot über, die Menschen taten es ebenso und dann machten wir uns auf den Weg ins Sprizz, unglaubliche 300 Meter entfernt.

Dort war fussballmässig geschmückt, sogar der Kellner Uwe. Unseren reservierten Platz mussten wie natürlich noch nachbessern, schliesslich bin ich thematisch passendes Komplettambiente gewöhnt. Da war wieder grosses Hallo angesagt, und wie jedes Mal in diesem Urlaub wurde ich fotografiert, als ich in meinem Tribünenstuhl Platz genommen hatte. Speisen und Getränke waren von der richtig guten Sorte, alles passte. Als Deutschland dann auch noch gegen Frankreich gewonnen hatte, war der Tag runder als rund.

Nur der Chauffeur hatte noch nicht genug. Er hatte sich vorgenommen, am letzten Abend nochmal einen Sonnenuntergang zu geniessen. Die Idee hatten 35 Millionen andere Menschen auch, inklusive einer Hochzeitsgesellschaft. So war es am Strand zwar ganz schön voll, aber der Chauffeur fühlte sich trotzdem total wohl und konnte das finale Schauspiel in Ruhe geniessen. So endete der letzte Urlaubsabend mit zufriedenen Menschen, Tieren, Sensationen.

Donnerstag, 3. Juli 2014

Kreide fressen

Ne, Kreide gucken. Nachdem wir den gestrigen Tag vor Ort verbracht hatten, zog es uns heute wieder hinaus in die Vorpommersche Landschaft. Nach Osten, und wenn das Land aufhört, noch weiter. Nehmt die Brücke, dann seid Ihr schneller auf Rügen. Das war unser Ziel, die Kreidefelsen von Rügen. Auf der Karte sah das gar nicht so weit aus, aber es zog sich dann doch ganz schön. In Sassnitz fuhren wir erst einmal in den Hafen - Volksfeststimmung! Kneipen, Restaurants und Andenkenläden mit Preisen, die wir hier an der Küste noch nicht gesehen hatten. Ausflugsfahrten mit dem Schiff zu den Kreidefelsen wurden angeboten und und und. Das war nichts für uns, hatten wir uns doch an Ruhe und Gemütlichkeit gewöhnt.

Also ging es direkt weiter zum Königsstuhl. Da war aber kein König und auch nicht der Caspar David, der da immer rumgemalt hat. Da können sie es doch gleich Touri Stuhl nennen. Von denen waren nämlich jede Menge da - und wir mitten drin. Am Besucherzentrum kauften wir uns Eintrittskarten für das Nationalparkzentrum und Fahrkarten für den Zubringerbus.  Mit dem waren es nur ein paar Minuten, dann wir konnten das Gelände betreten. Gleich gingen wir zum Aussichtspunkt durch und guckten auf die weissen Felsen und die darunter liegende See. In der Ferne konnten wir die Ausflugsschiffe sehen, aber auch einige Sportsegler waren unterwegs. Das Ganze hätte richtig schön und gemütlich sein können, wenn nicht Millionen von Eintagsfliegen den Genuss getrübt hätten. Überfallartig setzten sie sich auf alle Körperteile und manchmal versuchten sie auch durch Nase und Mund neue Erkenntnisse zu erlangen. Es war unerträglich, so dass wir nur ein paar Fotos machten und uns dann wieder verkrümelten.
Im Parkzentrum lernten wir auf einem Rundgang mit Audioguide, wie die Vorpommersche Boddenlandschaft entstanden ist. In einem Film wurde uns erklärt, wie die Buchenwälder nach Mitteleuropa gekommen, warum sie so toll sind und sich hier zu recht im Nationalpark geschütz vor sich hin entwickeln können. Das waren ganz schön viele Infomationen und in meinem kleinen Plüschkopf fing es schon an zu kribbeln. Die Zeit war wie im Flug vergangen und bald waren wir wieder an unserer Kalesche. Hier verputzten wir - wer gestern gut aufgepasst hat weiss es schon - das zweite Pfund Kirschen.

Der nächste Stop war die schöne Hansestadt Stralsund. Es war bereits später Nachmittag und es war nicht viel los. Am Neuen Markt fanden wir einen Parkplatz, der Parkautomat wollte gefüttert werden. Schade, kein Kleingeld. Glück gehabt,die Sparkasse ist direkt gegenüber. Der Chauffeur, der sich mit diesen Instituten ja bestens auskennt, suchte gleich mal die Schalterhallte auf. Von der Grösse her schien es sich um die Hauptstelle zu handeln. Es war der erste Donnerstag im Monat, 17:00 Uhr. Vier Kunden, einschliesslich Chauffeur, der Kleingeld wechseln wollte, bevölkerten die Schalterhalle. Das sah nach Stress pur aus, das hätte der Chauffeur in seiner Jugend auch gerne gehabt. Als der Parkschein gelöst und auf dem Armaturenbrett drapiert war, gingen wir durch die Altstadt und bewunderten die schöne Backsteingothik, die für die Landschaft so typisch ist. Es gefiel uns sehr gut, und auch hier verflog die Zeit wie im Nu. Zum Glück hatten wir uns gleich am Anfang mit einem Fischbrötchen versorgt, so dass erst gar kein ungutes Hungergefühl aufkommen konnte.

Auf dem Rückweg nutzte der Chauffeur wieder kleine Nebenstrassen, wunderschöne Alleen mit dahinterliegenden Felder und Wiesen. Es war einfach herrlich. Zurück in Zingst fackelten wir nicht lange und fuhren direkt zum Alten Bahnhof und setzten uns in die Gaststätte. Der Bahnhof, der erst 1910 errichtet wurde, hat es nur bis zum Krieg geschafft. Dann wurde die Strecke eingestellt und der Bahnhof in ein Krankenhaus umfunktioniert. Zu dieser Zeit herrschte Typhus in Zingst und die Kranken wurden hier versorgt. 1956 wurde dann ein Erholungsheim mit Restauration daraus, das es bis zur Wende schaffte. Anschliessend stand das Gebäude leer. Um so schöner ist es jetzt wieder auferstanden und bietet, neben einer schönen und thematischen Einrichtung, eine gute Küche zu annehmbaren Preisen.

Das war es dann auch schon fast. Satt und zufrieden fuhren wir zur FeWo, dem Chauffeur diktierte ich das Tagebuch in die Tastatur, dann war der Tag auch bald vorüber.

Mittwoch, 2. Juli 2014

Schon wieder feiern

Wieder ein Geburtstag, heute war das Liebchen vom Chauffeur dran. Zum Frühstück ging es auf den Fischmarkt. Auf der Terrasse eines örtlichen Bäckers wurde in der Sonne der Tag kulinarisch begonnen. Das war schon mal ein guter Auftakt. Für das Liebchen kam es noch besser, denn der Chauffeur kaufte ihr ein Geburtstagsgeschenk, das dem Liebchen schon direkt am ersten Tag in Zingst aufgefallen war - einen Engelsrufer. Jetzt folgte ein Spaziergang auf dem Deich Richtung Naturschutzgebiet. Rechtzeitig vor dem Ende der Zivilisation bogen wir ab und kämpften uns durch kleine Strassen und Gassen zurück ins Zentrum. Das war auch dringend nötig, denn ein Obsthändler bot so schöne Kirschen an, die mussten wir haben.

Schwer beladen gingen wir zur Kirche des Ortes, besichtigten diese und den zugehörigen Friedhof, um uns dann im Schatten der umstehenden Bäume auf einer Bank niederzulassen und dem ersten Pfund der Kirschen den Garaus zu machen. Das dauerte so ungefähr eine Stunde, denn meine Leute alberten noch rum und starteten einen Wettbewerb im Kirschkern Weitspucken. Und das fast direkt vor der Kirche - die haben Nerven. Zum Glück hat keiner der vorbeikommenden Leute etwas davon gemerkt.

Als sie genug rumgealbert hatten, brachten sie die restlichen Kirschen in die Wohnung und dann gingen wir zum Hafen. Am Anleger der Ausflugsschiffe liessen wir uns nieder und blickten auf die Boddenlandschaft. Das blaue Wasser, das grün/beige Schilfgras, im Hintergrund eine grosse Herde Kühe und der mit weissen Schäfchenwolken gesprenkelte blaue Himmel, ein Anblick, der der Seele gut tut. Wir beobachteten die vorbeikommenden Schiffe und hatten Spass an den Paddlern, Seglern und den Zeesbooten. Die Zeit verflog im Nu und meinen Leuten war es nach Kaffee und Kuchen. Im Hafen ist reichlich Gastronomie im Angebot und so fand sich natürlich auch ein Cafe mit Aussenterrasse. Dort gab es dann die wohlverdiente Geburtstagstorte.

Man glaubt es kaum, aber die Luft an der Ostsee kann einen fix und fertig machen - sagen meine Leute. Aber wahrscheinlich ist das immer nur die Ausrede, damit sie sich ein bisschen lang legen und schlafen können. Wie auch immer, trotz der vielen Erholung und Ruhe des heutigen Tages waren die beiden mal wieder total erschöpft und mussten sich ausruhen. Immerhin galt es sich auch noch für das Abendessen genügend Kraftreserven anzueignen.

Die beiden hatten einige interessante Speisekarten gesehen und wollten mal etwas anderes als Fischbrötchen und Pommes ausprobieren. Das fanden wir in der Strandkate, ein uriges Restaurant, das mit Haus und Einrichtung seinem Name alle Ehre macht. Das Essen war ausgezeichnet, die Krönung der Nachtisch. Irgendwas mit lauwarmer Schokolade, Vanillesauce und Sahne - quasi im Zeichen des Ramadan. Das war auch schon fast der Abschluss eines schönen Geburtstages. Das letzt Geschenk machte ich dem Liebchen: ich führte sie zur Seebrücke und zeigte ihr meinen ganz persönlichen Sonnenuntergang. Leider hatte ich mich nicht um den Wind gekümmert, denn der pfiff uns ganz schön unter die Klamotten. Deswegen wurde es nur ein kurzes Schauspiel. In unserer gemütlichen FeWo liessen wir den Abend dann ausklingen.

Dienstag, 1. Juli 2014

Doch mal Räucherkammer

Der Tag fing gar nicht gut an. In der Nacht hatte es viel geregnet und der Morgen war auch noch sehr nass. Wir hatten uns schon auf einen Tag in der FeWo eingestellt, doch plötzlich, nach dem Frühstück, klarte der Himmel auf. Die grauen Wolken verfärbten sich in  schäfchenweiss und die Sonne kam heraus. Die angedachte Rundreise konnte also stattfinden. Sogar die Fine war dabei, sie hatte wohl genug Fellpflege betrieben und musste zum Lüften auch mal wieder vor die Tür.

Zunächst fuhren wir nach Prerow. Parken nur mit Parschein aus dem Automat! Oder bei Edeka für eine Stunde mit Parkscheibe. Na gut, dann nehmen wir Edeka. Gleich gegenüber ist der Aufgang zur 390 Meter langen Seebrücke. Nachdem wir den Prerowstrom überquert hatten, war viel los. Jede Menge Fress- und Andenkenbuden mit Sachen, die man nicht braucht, aber trotzdem mitnimmt. Am Strand waren einige Jugendgruppen, die sich wie wir einen schönen Tag machen wollten. Die Seebrücke ist zwar fast 400 Meter lang, aber so sieht sie gar nicht aus. Jedenfalls kam es uns nicht so vor, als wir am Ende angekommen waren. Der Wind pfiff zwar ziemlich doll, und ich musste mich an der Fine festhalten, aber es gab einen tollen Blick auf die Küste. Das genossen wir eine Weile, bis uns der Wind zu kalt wurde.

Zurück im Auto ging es über Born nach Ahrenshoop. Von den Galerien und Ausstellungen des Künstlerortes liessen wir uns nicht beeindrucken, sondern fuhren direkt in den Hafen. Der ist kuschelig und gemütlich mit einer herrlichen Ruhe. Das liessen wir eine Weile auf uns wirken, bis wir die Räucherbude entdeckten, in der es täglich frischen Räucherfisch gibt. Eine Makrele ersetzte meinen Leuten das Stück Kuchen. So gestärkt ging es dann über Fischland und Ribnitz in einem Bogen zurück nach Zingst. Aber natürlich hatte der Chauffeur wieder die gute Ideen, die kleinen Landstrassen zu nutzen. Das brachte uns in Orte mit so klangvollen Namen wie Bartelshagen II, Fuhlendorf und Barth. Ausserdem konnten wir die Weiten der Boddenlandschaft bewundern - endlose Felder und Wiesen und immer wieder grosse Herden Kühe. Und plötzlich, einsam und allein - ein Fuchs. Der suchte wohl Bausparverträge.

Zurück in Zingst ruhten wir uns erst einmal aus, so eine Rundreise kann einen schaffen. Meine Leute waren total hinüber. Sie legte sich auf's Bett, und Er rutschte auf der Couch immer tiefer, bis er dann doch quer drauflag. Fine und ich konnten kaum noch das Fussballspiel im Fernsehen verfolgen. Die feinen Herrschaften gingen noch nicht einmal mehr zum Essen. Nein, der Chauffeur fur zu Netto und kaufte Nudeln für die Feinschmecker. So waberte der Abend dahin, bis wir alle schlafen gingen.

Montag, 30. Juni 2014

Der Sommer ist da

Nach dem schlechten Wetter der letzten Tage war er plötzlich da. Die Sonne weckte uns, ein völlig ungewohntes Gefühl. Wir freuten uns total und beschlossen spontan, den Strand näher zu untersuchen. Nun ist das mit dem Chauffeur nicht so einfach, der kann ja die pralle Sonne nicht so vertragen. Also wurde nur ein halber Strandtag draus.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Utensilien ein und machten uns auf den Weg zur Seebrücke. Das schöne Wetter und das gute Licht nutzten wir, um reichlich Fotos vom Ort zu machen. Am Strand waren schon viele Leute und aalten sich in der Sonne. Väter bauten mit ihren Söhnen Sandburgen, Grossväter schufen Kleckerburgen mit ihren Enkeln. Alles so, wie man es sich vorstellt und wünscht. Die Sonne scheint, die Ostsee rauscht und alle sind zufrieden.
Da liessen wir uns nicht lange bitten und legten uns nach einem längeren Spaziergang dazu. War das herrlich! Sogar die Möwen waren so entspannt, dass sie nicht wegflogen, wenn wir an ihnen vorbeigingen. Als ein paar Wolken herüberzogen, packten wir unsere Siebensachen und gingen zurück zur Wohnung. Beim Bäcker versorgten wir uns mit Kuchen, den wir bei einer Tasse Kaffee (für jeden) auf dem Balkon verputzten.

Jetzt war totale Entspannung angesagt, bis die WM im Fernsehen weiterging. Zum Abendessen ging es in die Pizzeria im Garten. Angeblich die beste Pizza in Zingst, stimmt. Jetzt gingen wir noch einmal zur Seebrücke, um anschliessend eine Kneipe zu suchen, in der wir das Spiel Deutschland gegen Algerien gucken konnten. Die meisten Läden hatten schon geschlossen. Am Steigenberger Apartotel konnte man draussen gucken, das war uns aber zu kalt. Das Liebchen muss ja immer auf ihren Rücken achten, sonst ist der Urlaub schnell vorbei. Bis auf eine Raucherkneipe war nichts angemessenes zu finden. Aber Räucherstäbchen wollten wir auch nicht spielen. Bis zum Hafen trugen mich meine Leute, aber da war auch keine Fussballkneipe. Als machten wir das, was wir uns für den Fall der Fälle vorgenommen hatten - wir guckten in der FeWo. Eine gute Entscheidung, denn dort hatte ich gut gekühltes Störtebeker Bier.

Das Spiel war grottenschlecht, auch wenn Deutschland nach Verlängerung mit 2:1 gewann. Letztendlich waren wir froh, dass wir nicht mit vielen Leuten zusammen geguckt haben, da mussten wir uns nicht das Gemecker der anderen anhören. Letztendlich endete der Abend durch den Sieg doch noch versöhnlich.

Sonntag, 29. Juni 2014

Auf Regen folgt Sonne, sonst ist der Tag für die Tonne

Was für ein Tag, eigentlich musste es ein Montag sein. Die ganze Nacht durch hatte es geregnet, und als es hell wurde, liess sich der Regen davon auch nicht beeindrucken. Bis zum frühen Nachmittag fiel Wasser vom Himmel, mal mehr, mal weniger. Wir hatten uns schon auf einen ganzen Tag auf der Hütte eingestellt, doch plötzlich und unerwartet hörte der Regen auf. Die Wolkendecke war zwar geschlossen, aber bei angenehmen Temperaturen blieb es trocken. Das war für uns das Startzeichen. Mit Regenjacke und -schirm bewaffnet starten wir unseren Rundgang durch die Stadt. Erst zum Hafen, dann quer durch den Ort bis zur Seebrücke. Überall war viel los, denn die Leute lechzten nach frischer Luft ohne Regen. Nachdem wir es so weit geschafft hatten, drehten wir wieder um und gingen zurück Richtung Hafen.

Im Rosengarten-Cafe wollten wir uns niederlassen, doch dort reagierte man so flexibel, dass es draussen keinen Service gab. Das fanden wir sehr traurig, denn es sieht dort im Garten sehr gemütlich aus. Drinnen wollten wir nicht sitzen. So ging es auch einigen anderen potentiellen Gästen, die genau wie wir sofort wieder abdrehten. Aber Zingst leidet, was die Gastronomie betrifft, nicht an geringer Auswahl. So setzten wir uns im Cafe Scubo mitten in die Musik und betrachteten das mittlerweile rege Treiben.

Nach süss gehört deftig, so liess ich verlauten, schliesslich hatte ich heute noch kein Fischbrötchen gehabt. Also wieder zum Hafen (ich wurde ja getragen), dort gab es leckeren Matjes. Von den ganzen Eindrücken war ich so geschafft, dass ich dringend zurück in die Wohnung musste. Ausserdem wollte ich Fussball gucken. So waren wir rechtzeitig zurück und konnten uns alle erholen.

Nachdem Holland glücklich die Mexikaner aus dem Turnier geworfen hatte, rafften wir uns noch einmal auf. Der Himmel liess schon seit einiger Zeit erahnen, dass am Strand wieder ein Spektakel stattfinden würde. Durch den Ort zur Seebrücke, dort an den Strand und einen Strandkorb geentert. Da ging es auch schon los. Nachdem der Tag so besch... angefangen hatte, wurden wir mit einem erneut schönen Sonnenuntergang versöhnt. Auch heute waren wieder viele Leute am Strand und bewunderten das Schauspiel. Als die Sonne hinter dem Horizont abgetaucht war, und der Himmel noch in verschiedenen Rottönen leuchtete, gingen wir auf die Seebrücke und schauten den Anglern bei ihrer Arbeit zu. Gefangen haben sie nichts, aber sie schienen trotzdem Spass zu haben. Wir machten uns jetzt auf den Weg zu unserer Herberge und beschlossen den Tag mit dem WM-Spiel der Griechen gegen Costa Rica (das war nun wahrlich keine Belohnung für die Mühen des Tages).

Samstag, 28. Juni 2014

W und H (Wiedersehen und Hallo)

Das war dann Potsdam 2014 für uns. Viel zu schnell war die Woche rumgegangen und ein bisschen waren wir auch traurig. Aber da die Ostsee auf uns wartete, konnten wir die Wehmut schnell abstreifen. Um schmerzhafte Abschiedsszenen zu vermeiden, packten wir schnell das Auto und fuhren direkt los - ohne Frühstück. Mir machte das nichts aus, aber meine Leute mussten doch in der Landbäckerei Fahrland Rast halten. Kaffee und Gebäck wurdenauf den bereitstehenden Tischen und Stühlen direkt an der Dorf-Hauptstrasse verputzt, dann ging es auch schon weiter. Immer Richtung Norden fuhren wir über die Autobahn, bis wir kurz vor Rostock auf die Zingst-Darß touristische Umgehungsstrecke fuhren. Eine gute Entscheidung, der Chauffeur hatte mal wieder ein glückliches Händchen bewiesen. Nahezu endlose Weiten, Felder  und Wälder und die Sonne zeigte sich auch. Ein kurzweilige Fahrt, weil es uns so gut gefiel.

Bald waren wir in Zingst und fanden unsere Ferienwohnung. Auch hier ist es zum Wohlfühlen, alles Nötige ist vorhanden und die Einrichtung ist neu und gemütlich. Geschäfte und Restaurants sind vor der Tür, alles ist fussläufig zu erreichen. Leider hatte der Wetterbericht mal wieder recht, denn gegen 17:00 Uhr fing es an zu regnen.

Zum Glück hatten wir schon den ersten Rundgang (und meine Leute das erste Fischbrötchen) hinter uns, den Kühlschrank und die Vorratskammer gefüllt. So pflanzten wir uns vor den Fernseher und guckten das Spiel Brasilien gegen Chile. Danach bemerkte der Chauffeur, dass ihm frische Luft fehlte. Also zog er die Socken an und wir machten uns auf eine Stadterkungdungstour.

Erst zum Hafen am Bodden, dann ein Stück über den Deich und dann Richtung Norden zur Seebrücke an der Ostsee. Da war ganz schön was los, denn die Sonne war gerade dabei, sich vom Tage zu verabschieden. Das bestaunten viele Menschen und es wurden viele Fotos gemacht. Da ich Sonnenuntergänge ganz besonders mag, war das natürlich ein passender Ausgleich zum nachmittäglichen Regen. Versöhnt gingen wir zur FeWo und ruhten uns von den Mühen des Tages aus. Für morgen ist wieder schlechtes Wetter vorhergesagt, aber das schlechte Wetter kann uns mal.

Freitag, 27. Juni 2014

... so antworte mit JA

Yeah, meine Leute hatten Hochzeitstag. Deswegen ging es heute auch zum Frühstück - ins Holländerviertel, draussen sitzen und die Sonne geniessen. Die Frühstücksvariation war eine gute Wahl mit allem, was dazugehört. Als das geschafft war, konnte an dem Tag nichts mehr schief gehen.

Auf zum letzten Ausflug in und um Potsdam in diesem Jahr (ich glaube nicht, dass wir dieses Jahr noch einmal hierhin kommen werden). Kloster Lehnin hiess das Ziel, das wir uns mal wieder anschauen wollten. Das Kloster ist eine ehemalige Zisterzienserabtei und hat der Stadt, die rundherum entstanden ist, ihren Namen gegeben. Die in Backstein erbaute Anlage ist gut erhalten, schön gelegen und strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Heute beheimatet sie das Luise-Henrietten-Stift. Dieses unterhält medizinische und pflegerische Einrichtungen.

Schnell war schon wieder die Zeit verflogen und es kam der Wunsch nach Kaffee und Kuchen auf. Weil wir dort noch nie waren, fuhren wir nach Neufahrland. Mit Gastronomie haben sie es dort aber nicht so dolle - ist ja auch ein kleines Kaff. In der "Tenne" wurden wir fündig, allerdings gab es keinen Kuchen. Da war der Chauffeur eingeschnappt und hat nur Kaffee getrunken. Sein Liebchen bestellte Erdbeeren mit Eis und Sahne, bekam aber Eis mit Erdbeeren und Sahne. Na ja, es war aber doch noch ganz lecker.

Tja, so war der letzte Tag fast schon vorbei. Meine Leute wollten noch die Koffer packen, wurden aber von einer hinterhältigen Müdigkeitsattacke angegriffen, der sie sich wehrlos ergaben. Als sie wieder wach wurden, war es auch schon Zeit für den Höhepunkt des Tages: das Abendessen im Fährhaus Caputh. Zum dritten Mal war es der Schauplatz für die Feierlichkeiten aus Anlass des Hochzeitstages meiner Begleiter. Wie gewohnt war alles bestens und die Fähre Tussy II war natürlich auch da. Bevor wir Caputh verliessen, machten wir noch einen Spaziergang entlang des Gemündes, dort, wo der Templiner See in den Schwielowsee übergeht. Es war wieder einmal ergreifend. Hier könnte ich dauernd und immer bleiben, aber wer finanziert mich? Also musste ich wieder mit meinen Leuten zurück.

In unserer Unterkunft packten wir dann alle unsere Sachen zusammen. Ich war als erster fertig. So schnell ging eine Woche Potsdam rum. Wenn es nicht morgen nach Zingst ginge, wäre ich ganz schön traurig. Aber dort gibt es bestimmt viel zu entdecken, was ich noch nicht kenne.

Schaltet auch morgen wieder ein, wenn es heisst "Willkommen im Land der Frühaufsteher".

Donnerstag, 26. Juni 2014

Jetzt geht's rund

Nachdem wir gestern dieses fabelhafte Wetter hatten, zeigte sich Brandenburg heute in sonniger Laune. Da wir aufgepasst hatten, waren wir vorbereitet und der Chauffeur hatte ein esselentes Programm zusammen gestellt - eine Rundreise.

Nach dem Frühstück packten wir ein paar Sachen zusammen und ab ging die gelbe Post. Das erste Ziel hiess Marquardt, wir wollten den Zustand des Schlosses prüfen. Es ist ein Trauerspiel, das Gemäuer verfällt immer mehr, nur der Saal ist zu nutzen. Wenigstens wird der Garten in Schuss gehalten. Die Ruhe am See und die Geräusche der Tiere lassen einen fast umfallen, so schnell ist man entspannt.

Die nächste Etappe führte uns nach Paretz, aber nicht zum Schloss, sondern zur Kirche. Diese ist nun fertig restauriert und es hat sich gelohnt. Im Innern sind die Wände so kunstvoll bemalt, als bestünde die Decke aus einem Kreuzgewölbe. An den Wänden sind Säulen so plastisch aufgemalt, als wären sie echt und man könnte sie umfassen. Das meisste ist rekonstruiert, aber an einigen Stelle sind die Originalbemalungen freigelegt. Sehr beeindruckend.

Der nächste Programmpunkt war die Bekanntschaft mit einer stähleren Lady. Charlotte wohnt in Ketzin, ist eine Fähre und brachte uns über die Havel. Natürlich erst, nachdem wir uns im Restaurant an der Fähre gestärkt hatten. 

Nun ging es über Phöben nach Kemnitz. Dort haben wir vor Jahren mal im dortigen Rittergut gewohnt. Allzuviel hat sich dort nicht geändert, sehr ländlicher Charakter. Und auch dort wieder Ruhe und Entspannung. Der Ortsteil "Dicke Eiche" ist, man glaubt es kaum, nach einer dicken Eiche benannt, die an der Durchgangsstrasse steht und eine eigene Bushaltestelle hat. Ein toller Baum, der uns schon damals sehr beeindruckt hat.

In Werder war wir ja schon vorige Tage, de shalb fuhren wir durch nach Petzow. Das Schloss ereilt das gleiche Schicksal wie das in Marquard. Es verfällt immer mehr, die Feuchtigkeit dringt durch das Mauerwerk, Scheiben sind kaputt und die Fenster und Türen verrotten. Rundherum wuchert Kraut und Unkraut, kein schöner Anblick. Dabei hatten wir so darauf gehofft, dass es bald wieder in seinem alten Glanz erstrahlt.

Zum grössten Teil waren wir mit dem Programm durch, doch einen Trumpf hat der Chauffeur immer noch in der Hinterhand: die Tussy II. Von Glindow liessen wir uns nach Caputh übersetzen und guckten schon mal sehnsuchtsvoll ins Fährhaus. Morgen Abend sind wir dort und lassen uns verwöhnen. Jetzt war es aber auch gut mit der Fahrerei, also ging es ab in die Unterkunft. Dort setzten wir uns auf die Veranda, es gab Kaffee und Muffins und die Sonne zeigte sich zum Feierabend.

Nach ein wenig Entspannung mussten wir uns aber auch schon wieder auf das Ereignis des Abends vorbereiten. Für 17:00 Uhr hatten wir einen Tisch im Augustiner reserviert. Zum Spiel USA gegen Deutschland wollten wir entsprechend vorbereitet sein. Waren wir auch, nur die deutsche Mannschaft nicht. In einem langweiligen Spiel gewann die DFB-Elf mit 1:0, das reichte zum Gruppensieg. Wir gingen gleich nach dem Spiel nach hause.

So ging ein schöner Tag zuende, an dem wir viel erlebt und gesehen hatten.

Mittwoch, 25. Juni 2014

I'm singing in the rain

Geburtstag - ich - Scheisswetter!
Es ist schon lustig, dass manche Menschen bei facebook meinen, dass der Chauffeur Geburtstag hat, wenn ich Geburtstag habe. Aber wer glaubt auch schon, dass meine Leute so verrückt sind, und den Geburtstag eines Stofftieres feiern. Zunächst haben wir erst einmal exessiv ausgeschlafen. Als ich das erste Mal wach wurde, war ich so fertig, dass ich gleich wieder eingeschlafen bin. Aber irgendwann sind wir dann alle aus den Federn und haben in aller Ruhe gefrühstück.

Trotz des fröhlichen Anlasses fiel der Tag ins Wasser - im wahrsten Sinne des Wortes. Den ganzen Tag regnete es, da waren Aussenaktivitäten natürlich nicht die erste Wahl, nicht mal die zweite. Zum Glück gibt es in Potsdam viele Möglichkeiten, sich in Gebäuden die Zeit zu vertreiben.

Wir besuchten das "Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte". Das ist im Kutschstall am neuen Markt untergebracht und erzählt in Wort, Bild und Exponaten die 900jährige Geschichte Brandenburgs und Preußens. Jede Menge Informationen, man kann gar nicht alles behalten und irgendwann wird es zu viel. 

Als wir auf die Uhr guckten, waren wir überrascht, wie spät es war. Da war doch glatt schon wieder Kaffee- und Kuchen- Zeit. Auf der Brandenburger Strasse fanden wir ein adäquates Etablissement und stärkten uns für die weiteren Aufgaben. Das wurde ganz schön aufregend: Taschen holen und einkaufen fahren. Ganz toll! Da es immer noch und immer doller regnete, blieben wir dann in unserer Wohnung und gammelten rum.

Bis zum Abendessen waren wir ausgeruht und fuhren zum Froschkasten. Erst wollten wir zu Fuss gehen, aber es wurde wieder ganz dunkel. Unser Entschluss war richtig, denn der Himmel öffnete seine Pforten und das Wasser prasselte nur so herunter. Statt um 23:00 Uhr war es schon um 20:00 Uhr stockdunkel. Zum Abschluss des Tages bekam ich dann noch ein wunderschönes Geschenk, einen Regenbogen. Die Sonne hatte ihre Chance genutzt und sich durch ein paar Wolken geschoben, damit machte sie Hoffnung auf den nächsten trockenen Tag.

Dienstag, 24. Juni 2014

Gormotschki und einen schönen Grommek noch

Also mit den Wettgervorhersagen sind sie hier ja gut drauf. Wenn es heisst, morgen regnet es, dann regnet es auch - und zwar morgen! Und es regnet nicht nur morgens, nein das geht hier auch den ganzen Tag. Mal mehr, mal weniger, mal gar nicht, dann wieder ganz ganz doll. Weil wir das alles wussten, war schon ein präziser und detaillierter Plan vorhanden.

Nach dem mageren Frühstück (mein Personal war noch satt von der Pizza vom Vorabend) packten wir das Notwendige ein und fuhren zur Biosphäre auf dem ehemaligen Buga-Gelände. Dort kann man den Regenwald in klein erkunden. Viele Pflanzen und Tiere gibt es zu besichtigen, Insekten, Reptilien, Vögel und Fische. Bananenpflanzen, Hibiskus-Sträucher, Palmen und Büsche werden erklärt, es gibt jede Menge zu sehen und zu lernen. Auf einem Rundgang geht man zuerst unten, auf Augenhöhe mit den Wurzeln, dann geht es eine Treppe hoch und man guckt sich das Spektakel mal von oben an. Im Schmetterlingshaus geht es lebhaft zu, viele Falter fliegen umher, bleiben kaum mal irgendwo sitzen. Irgendwie wirken sie unruhig, strahlen mit ihren leuchtenden Farben aber trotzdem Ruhe und Frieden aus.

Wie alles ging auch dieser Besuch zuende. Da traf es sich ganz gut, dass wir in der Nähe der Russischen Kolonie "Alexandrowka" waren.  Die liess Friedrich Wilhelm III für die restlichen 12 Mitglieder eines russischen Chores in Form eines Andreaskreuzes erbauen. In Erinnerung an seinen alten Kumpel Zar Alexander nannte Fritz Willi die Siedlung nach dessen Ableben Alexandrowka. Im dortigen Haus Nummer 1 (im Herzen des Kreuzes) befindet sich ein russiches Restaurant. Es erscheint wie ein gemütliches Bauernhaus, irgendwo in Russland. Die Einrichtung ist entsprechend und das Essen auch. Da es mittlerweile recht heftig regnete, war der Laden schnell voll, doch wir konnten noch ein paar Plätze ergattern. Zu essen gab es Sibirski Pelmeni (mit Rinder- und Schweinehack gefüllte Teigtaschen mit Schmand und gerösteten Zwiebeln), als Getränk Himbeerbrause. Meine Leute haben manchmal einen etwas sonderbaren Geschmack. Sie assen alles auf, also muss es gut gewesen sein.

Mittlerweile hatte es sich gut eingeregnet, und der Himmel liess keine Besserung erahnen. Für eine weitere Ausstellung oder etwas ähnliches reichte die kulturelle Kondition nicht mehr. Also fuhren wir zum Einkaufszentrum am Stern. Wat willsse auch machn, bei son Wetta? Dort vertrieben wir uns ein bisschen die Zeit, kauften ein paar Brötchen für's Abendessen und machten uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft. Die gleiche Idee hatten wohl 98% aller Brandenburger und Berliner, die Stadt stand kurz vor dem Verkehrsinfarkt. Viele Baustellen und das Wetter brachten das Chaos über uns. So brauchten wir fast eine dreiviertel Stunde bis wir da waren, wo wir hin wollten, normalerweise reichen 10 Minuten.

Jetzt richteten wir alle Aggregate auf Erholung aus und entspannten den Rest des Abends.

Montag, 23. Juni 2014

Statt Schloss Landtag

Früher stand in Potsdam das Stadtschloss. Das wurde im Krieg stark beschädigt, hätte aber repariert werden können. Die DDR Regierung hatte aber die tolle Idee, dass das Schloss ein Zeichen des Adels und der Dekadenz wäre und im Arbeiter- und Bauernstaat nichts zu suchen hätte. Trotz Widerstandes der Bevölkerung wurde die Ruine gesprengt und eingeebnet. Nach dem Fall der Mauer entstand die Idee, das Schloss wieder aufzubauen. Da der Landtag auch eine neue Behausung brauchte, wurde das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und es entstand der neue Brandenburger Landtag in den neuen Mauern des ehemaligen Stadtschlosses. An gleicher Stelle, aber nicht ganz so gross. Das haben wir heute besichtigt. Im letzten Jahr war ich ja schon hier, am Tag der offenen Baustelle. Jetzt ist die Butze fertig, und es ist sehr schön geworden. Die Kantine im vierten OG hat eine Dachterasse, von der aus man in den Innenhof gucken kann. Direkt dahinter das Fortuna Portal und die Nikolaikirche. Rechts das alte Rathaus, mit dem Atlas auf dem Dach. Ein schönes Ensemble, das nur durch den hässlichen Hochschulbau gestört wird.

Nachdem wir den Landtag genug genossen hatten, ging es rüber zur Freundschaftsinsel. Obwohl sie direkt an der langen Brücke und neben dem Hauptbahnhof liegt, ist sie trotzdem eine echte Insel der Ruhe und Erholung. Man kann wunderbar entspannen und die Flora bewundern. Dort ruhten wir uns aus, bis wir genug neue Kraft getankt hatten.

Nun guckten wir am Neuen Markt nach dem Herrn Steuben und der Ratswaage, alles in Ordnung. Weiter über die Yorkstrasse, die Charlottenstrasse bis zur Brandenburger Strasse, früher auch Broadway genannt. Der Hunger hatte uns heimgesucht, so assen wir bei einem Metzger an der heissen Theke einen Teller Linsensuppe mit Brötchen. Jetzt war aber auch erst einmal genug Kultur. Also zurück zur Unterkunft und ein Mittagsschläfchen halten. Das tat gut.

Voller Tatendrang machten wir uns späterb auf den Weg zum Seekrug. Am Templiner See gelegen, befindet sich dort das Vereinshaus eines Ruderclubs. Bis zum letzten Jahr gab es auch eine Gastronomie, doch die Stadt hat es geschafft, dass der Pächter nicht weitergemacht hat. Nun steht die Wirtschaft leer, die Terrasse direkt am See liegt brach, es ist schon sehr traurig. Trotzdem blieben wir ein Weile dort und genossen den Ausblick auf den See und die Halbinsel Hermannswerder. Zum Ausgleich fuhren wir nun nach Baumgartenbrück, dort wollten wir endlich den Kaffee trinken, auf den wir schon so lange gewartet hatten. Und siehe da, montags hat Baumgartenbrück geschlossen, war ja klar. Und jetzt? Werder, lautete die Antwort. Mittlerweile war es aber schon so spät geworden, dass wir statt des Kaffeetrinkens auf Abendessen umgeschwenkt hatten. Beim Italiener liessen wir uns nieder und assen eine der besten Pizzen, die wir je hatten. Es war ein würdiger Ausgleich, für die uns bisher am Tag entgangenen Köstlichkeiten.

Dann war es schon wieder Zeit, zur Ferienwohnung zurück zu fahren. Es war ja noch so viel zu tun: die Menschen mussten duschen, auf mich wartete die Aufgabe des Tagebuches. Dieser Arbeit bin ich nun nachgekommen und wünsche Euch einen schönen Tag und mir eine gute Nacht.

Sonntag, 22. Juni 2014

Park Sans Souci

Nach der Anreise und dem aufregenden Abend schliefen wir erst einmal aus. Dem Frühstück widmeten wir uns ausgiebig, bis es los ging. In Ruhe und mit Genuss wollten wir den Schlosspark Sans Souci ablaufen. Auf dem Weg dorthin machten wir zunächst einen Abstecher auf den Winzerberg. Von dort oben (komischerweise heisst es dort oben "Bellevue am Mühlenberg") hat man einen wunderbaren Blick auf Potsdam und kann viele Sehenswürdigkeiten erkennen.

Nachdem wir uns satt gesehen hatten, ging es wieder hinunter und wir schauten nach dem Wiederaufbau des Winzerberges. Wenn auch langsam, so geht es doch voran. Kaum waren wir am Obelisken, der den Eingang zum Schlosspark markiert, hatte der Chauffeur schon wieder eine Idee: wir sollten uns doch mal wieder eingehend der Friedenskirche widmen. Das taten wir dann auch, und es lohnte sich natürlich.

Dann ging es weiter Richtung Schloss, das wie immer lang auf seinem Hügel lag. Die Weinreben leuchteten in hellem Grün, das Schloss in seinem weltbekannten ocker und der Himmel in hellem blau. Bis plötzlich dunkle Wolken aufkamen und sogar einen ordentlichen Schauer niedergehen liessen.

Da sich Sonne und Regen jetzt häufiger abwechselten, gingen wir vom Schloss über den Luisenplatz und die Brandenburger Strasse Richtung Unterkunft. Jetzt wurde es Zeit für Kaffee und Kuchen, und das liess nicht lange auf sich warten. Käsekuchen und Milchkaffee, was will man mehr? Jetzt waren alle ziemlich müde, deswegen ruhten wir uns erst einmal richtig aus, bevor es dann zum Abendessen gehen sollte.

Irgendwie war mein Personal  aber dermassen fertig, dass aus dem Essen gehen nichts wurde. Sie wollten einfach die Bude nicht mehr verlassen. Die sind auch nicht mehr belastbar. Also wurde aus Brot, Wurst und Eiern etwas zusammen gestellt, begleitet von Tomaten und Zwiebeln. Auch das machte satt und zufrieden. Nach der Körperpflege hingen wir dann alle vor der Glotze und liessen uns berieseln. Ich bin gespannt, was der morgige Tag bringt.

Samstag, 21. Juni 2014

Ab nach Potsdam

Gut geplant ist halb gewonnen. Unsere Sachen waren gepackt, das Auto schon am Vorabend beladen, so ging es ganz entspannt in den Osten. Als Hilite ist zu vermelden, dass die Fine mit kam. Sie hat mittlerweile ein Itsibitsi- Kleid und dass wollte sie unbedingt zeigen. Der Highway to Hell, die A2, war nicht besonders frequentiert, so dass wir zügig vorankamen. In Michendorf fuhren wir von der A10 ab und über Caputh führte der Weg nach Potsdam. Alleine dieses Stück der Strecke gab uns die Gewissheit, dass wir angekommen waren.

Links und rechts der märkische Wald, dann Caputh - immer wieder gerne! Einstein wusste schon, warum er sich hier ein Sommerhaus hinstellte. Entlang des Templiner Sees fuhren wir die alte Landstrasse nach Potsdam und konnten schon bald den Turm der Kirche auf Hermannswerder sehen. Staunen durften wir über die Bauarbeiten in der Speicherstadt, die schon einiges bietet und noch so manches verheisst. Auf der Langen Brücke war dann etwas ganz anders als früher. Richtig, das Stadtschloss ist jetzt der Blickfänger und wir erfreuten uns daran. Potsdam wird wieder, was man auch daran sieht, dass der Palast Barberini in der Wiederauferstehung ist.

Schnell hatten wir unsere Ferienwohnung gefunden und waren spontan begeistert. Schön eingerichtet und alles vorhanden, was man braucht. Das Beste, nur fünf Minuten zu Fuss bis ins Holländische Viertel, zehn Minuten bis zum Luisenplatz. Trotzdem in ruhiger Lage.

Nachdem wir unsere Klamotten aus dem Auto in die Hütte gebracht hatten, fuhren wir erst einmal zum Lidl und kauften das Nötigste ein. Hier wird ja keiner von der schönen Umgebung satt. Der Chauffeur entschloss sich, einen Erkundungsgang zu unternehmen, sein Liebchen wollte sich um den Koffer kümmern. Fine und ich waren von der Anreise total erschöpft und machten es uns im Sessel bequem. Als der Chauffeur zurück kam, hatte er im Augustiner auf der Mittelstrasse einen Tisch reserviert, damit wir Fussball gucken konnten. Toll, da fahren wir nach Preussen, um bei den Bayern im Holländischen Viertel zu essen - alter Schwede! Der Vorteil ist, dass wir ruckzuck da, und zuckruck wieder in der Ferienwohnung sind.

Nachdem sich auch der Chauffeur ein bisschen ausgeruht hatte, war es auch schon Zeit für das Spiel. Wer noch nicht kostümiert war legte sein Fanoutfit an, pünktlich um 20:00 Uhr waren wir am Ort des Geschehens. Neben unserem Tisch sassen fünf Mädels aus Berlin, die sich ein schönes Wochenende in Potsdam machten. Mit denen habe ich mich gleich angefreundet, denn die waren mal richtig gut drauf. Leider war das Spiel gegen Ghana nun nicht der Brüller, aber dafür haben wir an der guten Stimmung gearbeitet. Unser Tisch wurde mit Flagge und Wimpel geschmückt, meine Leute hatten meinen Liegestuhl mitgenommen, da war ich gleich in meiner ganz privaten VIP-Loge. Bei den Toren für Deutschland stand eins der Mädels sofort auf, ging zum Klavier und spielte einen Siegesmarsch in ihrer ganz persönlichen Variation (ich glaube, sie kann gar nicht Klavier spielen). Da war grosses HALLO angesagt. Leider endete die Partie unentschieden, so dass kein Siegestaumel aufkam. Deswegen gingen wir auch schnell nach Abpfiff zu unserer Wohnung und legten uns schlafen.

Der Auftakt war schon mal ausgezeichnet, da werden die kommenden Tage bestimmt nicht langweilig. Potsdam ist halt immer wieder eine Reise wert.

Mittwoch, 5. März 2014

Tschüüs

Da war er nun gekommen, der letzte Urlaubstag. Wie schnell fünf Tage vergehen können. Nach Ostfriesenart haben wir alles in Ruhe gemacht. Während unseres letzten Frühstückes unterhielten wir uns nett mit der Dame des Hauses und hatten dabei viel Spass. Da wir keine Wegwerfkleidung dabei hatten, wurde alles an seinen Ort gepackt und ins Auto geladen. Eine freundliche Umarmung, ein fröhliches "auf Wiedersehen" und dann war unser Hotelaufenthalt beendet.
Um so viel wie möglich von der ostfriesischen Ruhe mit nach Hause nehmen zu können, fuhren wir zum Hafen, setzten uns auf eine Bank und guckten auf's Wasser. Das war nicht nur erholsam, sondern auch interessant. Ein Frachtschiff wurde mit Baumaterialien beladen, die es wohl nach Wangerooge bringen sollte. Das war so viel, dass wir dachten, die bauen die ganze Insel um. Und dann kam wieder einmal die Fähre eingefahren. Irgendwie war immer etwas los, und die Zeit verflog im Nu. Wir wollten uns noch ordentlich von der Nordsee verabschieden, aber die hatte gerade mal wieder woanders zu tun. So winkten wir dem Watt zu und bestiegen unser Gefährt.
Den Friesenspiess ging es entlang. So heisst die Autobahn, die von Ostfriesland bis ins Ruhrgebiet führt. Bei Nordhorn haben wir aber noch einen Abstecher nach Holland gemacht, um unsere letzte Urlaubsmahlzeit einzunehmen. In Denekamp, gleich hinter der Grenze, gab es den Standardteller: Frikandel spezial mit Pommes. Gut gestärkt bestritten wir die letzte Etappe und landeten gut und sicher im Heimathafen.

Dienstag, 4. März 2014

Froichen Maria

Ja ja, die Maria. Die war mal 'ne ganz grosse Nummer in Jever. Genau, Jever war heute unser Ausflugsziel. Muss man mal gesehen haben, wenn man schon in der Nähe ist. Die haben eine schöne Altstadt und ein schönes Schloss, mitten in der Stadt. Da hat auch die Maria, eine "geborene Dochter und Froichen tho Jever" dran rumgeschraubt. Na ja, hat schrauben lassen. Und dann gibt es da noch diese ziemlich bekannte Brauerei, die genauso heisst wie die Stadt. Das Bier ist mir zu herb und damit nicht mein Geschmack. Das ist manchmal etwas hinderlich, denn hier hat fast jede Gastwirtschaft Jever Pils auf der Karte. Die Brauerei kann man besichtigen, das dauert 105 Minuten. Die muss man investieren, um hinterher ein Bier angeboten zu bekommen, das man gar nicht mag. Also haben wir darauf verzichtet. Trotzdem hat es uns in Jever sehr gut gefallen.
Nach so viel Kultur war Nahrung für den Körper angesagt. Der Ady, Fischmann gegenüber unseres Hotels, war da eine gute Adresse. Frisch zubereiteter Kibbeling mit Knoblauchsauce - ein Gedicht. Dann brauchten wir etwas Ruhe und Erholung, also mal eben zum Wattkieker in Harlesiel. Auf der Terrasse tranken wir einen Kaffee und dazu gab es eine Nussecke für jeden. Dabei sahen wir dem Treiben an der Anlegestelle der Fähre nach Wangerooge zu. Leute kamen an, Leute fuhren fort, immer war etwas los. Trotz der Sonne, die uns heute den ganzen Tag verwöhnte, wurde es uns zu frisch, denn der Wind war unangenhem. Also suchten wir uns ein geschütztes Plätzchen, das wir im Museumshafen von Carolinensiel fanden und bei einem Glas Orangenpunsch geniessen konnten.
Nun setzten wir uns noch einmal ins Auto, und der Chauffeur zeigte uns das wilde weite Land im Norden. Im Sonnenlicht sah alles sehr schön aus, auch wenn der Frühling gerade mal anfängt.
Bis zum Abendessen ruhten wir uns noch ein bisschen aus. Dann mussten wir feststellen, dass die meisten Restaurants geschlossen hatten, sogar das in unserem Hotel. Bis Ostern ist hier mal so gar nix los, die Kneipen und Restaurants öffnen nur am Wochenende. Zum Glück gibt es aber das Restaurant Hafenblick, die haben immer auf. Jedenfalls immer, wenn wir dort vorbeikommen. Zum letzten Abendmal (in Carolinensiel in diesem Urlaub) gab es Fich und hinterher hatte ich Chuppen. Das war aber nicht so schlimm, denn ich bin ja von Natur aus total gutaussehend. Und dann neigte sich der Kurzurlaub dem Ende zu. Noch eine Nacht, dann gucken wir mal, was noch so passiert, bis wir zuhause sind.

Montag, 3. März 2014

Nervenkitzel und Wellness

Alles fing ganz harmlos an. Ein freundliches Moin moin zum Frühstück, da denkt man doch nicht an sowas. An was? Ja Moment, immer der Reihe nach. Rührei und Speck, Coroissants und Kaffee, da fängt der Tag doch gut an. Anschliessend packten meine Leute ihren Rucksack. Den hatten wir bis jetzt noch nicht mitgenommen, also musste etwas Besonderes in Aussicht stehen. Das gab es dann tatsächlich am Strand. Der Chauffeur packten seinen Drachen aus. Nein, nicht weil das Liebchen aus dem Auto ausstieg! Nein, so einen richtigen Lenkdrachen. Den hat er mal vor vielen Jahren in Noordholland gekauft. Das Ding braucht aber jede Menge Wind, und der war heute nicht da. Also wurde er wieder eingepackt und der Zweitdrachen zusammen gebaut. Der braucht nur ein laues Lüftchen, macht aber auch nicht so viel Spass. Jetzt passierte es. Als ich einen Moment nicht aufpasste, schnappte der Chauffeur zu, zog mir ein Trapez an und klinkte mich in den Drachen. Ruck zuck war ich auf zehn Meter Höhe und wirbelte durch die Luft. Eigentlich war ich zu schwer für den Drachen und der Wind zu schwach für uns beide, aber es ging doch eine ganze Weile gut und ich fand Gefallen an der Sache. Aber wenn es am schönsten ist, soll man aufhören.
Also hörten wir auf und gingen Abwarten. Und Tee trinken. Im Restaurant Hafenblick fanden wir einen Tisch am Fenster und so machte das Restaurant seinem Namen alle Ehre. Wieder knackte der Kandis und die Sahne machte schöne Wölkchen im Tee. Das ist so beruhigend. Ruhe war auch angesagt, denn kurze Zeit später hatten wir einen Wellness Termin in der Cliner Quelle. Wir liessen uns mal alle so richtig schön durchkneten. Das tat gut, nach den Anstrengungen des Vormittages.
Total erfrischt und ausgeruht bestiegen wir unsere Kalesche und besuchten Neuharlingersiel und Bensersiel. Das hat uns nicht so gut gefallen, denn dort kann man getrost von Bausünden sprechen. Neuharlingersiel ist viel schöner mit seinem alten Hafen und den schönen Geschäften und Gaststätten.
Langsam fing es an dunkel zu werden und wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. Dort ruhten wir noch ein bisschen aus, ehe es dann zum Abendessen ging.
Der Weg zum Abendessen war fast nicht zu schaffen, denn meine Leute nutzten das Restaurant des Hotels. Da war der Rückweg dann auch nicht so weit.
So ging ein aufregender Tag zuende. Heute gab es mal nicht so viel zu essen, dafür mehr zu erleben. Ein toller Tag, an dem es für mich steil nach oben ging.

Sonntag, 2. März 2014

Fresskoma

Heute morgen hatten wir den Frühstücksraum ganz für uns alleine. Das lag daran, dass die anderen Gäste alle früher aufgestanden waren, als wir. Doch zu unseren Urlauben gehört es, dass wir nicht mitten in der Nacht aufstehen. So konnten wir uns den Tisch aussuchen, der uns am besten gefiel. Gut gestärkt gingen wir an die Aufgaben des Tages, die vor uns lagen. Da das Liebchen immer noch Probleme mit ihrem Knie hatte, war das mit dem Laufen im Moment nicht so toll. Also fuhren wir mit dem Auto zum Hafen in Harlesiel und trieben uns dort ein bissche rum. Jetzt war das Meer da und auch die Sonne. Zwar versuchten die Wolken auch heute wieder, ihr keine Chance zu geben, aber sie war stärker. Und weil das Meer da war, kam auch eine Fähre zurück von Wangerooge. Da waren ganz schön viele Leute drauf. Die standen bestimmt kurz vor ihren Urlaubsende. Wir waren ja noch ganz am Anfang.
Nun ging es zurück nach Carolinensiel. Das Auto haben wir am Hotel abgestellt und dann abgewartet. Und Tee getrunken. Am Museumshafen, draussen vor dem Cafe, in der Sonne, mit bestem Ausblick auf die Schiffe,  dort liegen.
Nachdem wir uns ausgeruht hatten, erkundeten wir den Ort und machten uns schlau, welche Clans denn hier das Sagen haben. Wo tut man das? Am besten auf dem Friedhof. Das strengte natürlich wieder enorm an und so mussten sich meine Leute mit einem Fischbrötchen stärken. Die waren so lecker, sagten sie, da war ich mal wieder richtig ein bisschen neidisch, dass ich keinen Stoffwechsel habe.
Ein, zwei Läden mussten sie dann noch auf der anderen Seite des Ortes abklappern, eine Jacke kaufen und die Souvenirläden inspizieren. Nach dem Programm war dann auch schon wieder Zeit für Kaffee und Kuchen. Also ab in den Tüdelpott, ein Cafe an der Harle. Sehr gemütlich und das Personal auch richtig nett. Um diese Zeit war es überall voll, doch wir hatten genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst und bekamen einen schönen Tisch. Es gab Kaffee und echten Ostfriesentee, in dem die Sahne so tolle Wolken macht. Und der Kandiszucker knackt immer schön, wenn man den Tee darüber giesst. Dazu Ostfriesentorte und eine Cremeschnitte für die Cremeschnitte.
Nun war es aber auch erst einmal genug. Jetzt waren wir geschafft und mussten uns erst einmal ausruhen. Das ging im Hotelzimmer wunderbar. Die Zeit verflog im Nu und schon war es wieder soweit etwas zu essen.
Meine Leute gingen zum Italiener. Der war gar kein Italiener, konnte aber italiensich kochen. Sie hatten keinen Tisch reserviert, mussten deswegen erst einmal warten. "Gleich wird ein Tisch frei, kleinen Moment noch", hiess es. Als der kleine Moment nach einer halben Stunde und einem Weizenbier noch nicht vorbei war, wurde von Italiener auf Grieche umgestellt. Der Grieche war sogar Grieche und konnte grieschisch kochen. So wurde es doch noch ein versöhnlicher Abend. Wer also in Carolinensiel essen möcht: der Italiener "Al Mare" kann nicht die Uhr, der Grieche "Bacchus" kann!
Und dann war der Tag so gut wie vorbei. Zurück im Hotel betrieben meine Leute noch Gesundheitsreinigung und Körperpflege, das war's. Bis morgen...

Samstag, 1. März 2014

Helau? Ne, Moin!

Das wurde aber auch mal wieder Zeit. Viel zu lange haben wir keinen Ausflug mehr gemacht. Da meine Leute am Altweibertag merkten, dass sie dieses Jahr für Karneval nicht die richtige Einstellung hatten, wurde ruckzuck für einen Abstecher an die Nordsee entschieden. In Carolinensiel wurde ein Hotel gefunden, gebucht und alles Nötige vorbereitet. Heute ging es dann los, der Chauffeur kam seinem eigentlichen Lebenszweck nach und brachte uns sicher und gut an den Zielort.
Trotz intensiver Bemühungen schaffte es die Sonne leider nicht, sich dauerhaft am Himmel zu zeigen, lugte aber manchmal durch die Wolken. Unser Hotel liegt direkt am Museumshafen, so hatten wir einen schönen Ausblick. Vor dem Fenster ein riesiger Anker, keine Ahnung, wer den da verloren hat. Nach der Anreise mussten meine Leute sich erst einmal die Beine vertreten. Also nicht lange gefackelt, aus dem Hotel - über die Strasse - durch den Hafen und entlang der Harle bis zum Hafen von Harlesiel. Dort legen die Fährschiffe nach Wangerooge ab, und wer es ganz eilig hat, kann mit dem Flugzeug übersetzen. Wir wollten nicht auf die Insel, deswegen haben wir nur geguckt, ob das Meer da war. War es aber nicht, nur jede Menge Watt und Schlick. Aber das kenne ich ja schon, deswegen war ich nicht traurig.
Zurück im Hotel haben wir uns alle ausgeruht und wollten später zum Abendessen gehen. Doch so langsam wurde es unangenehm draussen. Das bisschen Sonne war längst weg, es war dunkel geworden und ein paar Regentropfen vom Himmel. Das war nichts für meinen Pelz, also bin ich im Hotel geblieben. Meine Leute hatten aber so einen Hunger, die liessen sich vom Wetter nicht abhalten. Was haben sie gegessen? Natürlich Fisch, schliesslich sind wir an der Küste. Das Restaurant heisst "Postbüdel". In dem Gebäude war früher einmal ein Postamt, aber als Restaurant gefällt es meinen Leuten viel besser. Es war sehr lecker sagten sie, und der Service war auch sehr gut. Sie fühlten sich rundherum wohl.
Und dann standen sie plötzlich wieder auf der Matte, meine beiden kleinen Schleckermäuler. Von der Luft und dem guten Essen waren sie völlig fertig und mussten sich nun ausruhen. Ich bin mal gespannt, was morgen so passiert. Vielleicht sehe ich ja auch mal das Meer.